Anton Räderscheidt

Rom, Villa Massimo

Der Maler der Neuen Sachlichkeit

1933

Erster Emigrations Versuch

Auch Räderscheidt beabsichtigte, Deutschland zu verlassen und sich eventuell mit Davringhausen in einem Exilland zu treffen. Kurz nach Davringhausens Aufbruch, vor Ostern 1933, lösten Anton Räderscheidt und Marta Hegemann ihren Hausstand auf und reisten mit den beiden Söhnen nach Rom, wo sie zu Ostern eintrafen. Finanziert hatte man die offiziell als Studienaufenthalt begründete Reise, auf der Räderscheidt »im Auftrag eines Privatmannes« Landschaften malen sollte 145 , aus dem Verkauf des Hausrats und mit der Unterstützung des Ehepaares Rudolf und Ilse Metzger, mit dem er sich im Rahmen seiner Porträtaufträge angefreundet hatte. In Rom, von wo aus die Familie ausgedehnte Abstecher nach Neapel und Procida unternahm, bemühte sich Räderscheidt, ohne Aussicht auf andere Finanzierungshilfe, um ein Stipendium an der Villa Massimo. Nachdem er auch dort erneut des Kommunismus verdächtigt und ihm ein Stipendium verwehrt wurde, war er gezwungen, noch im Herbst desselben Jahres nach Köln zurückzukehren. Da sein Bickendorfer Atelier inzwischen an den Maler Friedrich Ahlers-Hestermann vermietet war, musste er für sich und seine Familie eine neue, seiner prekären Vermögenslage entsprechende Wohnung suchen und fand sie in Köln-Müngersdorf. Von einer Ausstellung der in Italien entstandenen Städtebilder in der Galerie Becker und Newman – eines der ausgestellten Bilder war die >Via dei Triomphi< erhoffte sich Räderscheidt, der befürchtete, sich in seiner nach wie vor gefragten Porträtmalerei zu verschleißen, eine neue künstlerische Identität. (Auszug Monographie Anton Räderscheidt, Prof. Dr. Günter Herzog)

Prof. Herbert Gericke, Rom 1933
vermutlich Öl auf Leinwand

Verbleib unbekannt

Anton Räderscheidt 1933, Rom